5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Hotelbetrieb
Themen rund um Nachhaltigkeit betreffen alle Industrie- und Wirtschaftszweige. Insbesondere aber den Tourismussektor. Denn die Hotellerie- und Reisewirtschaft ist von einer intakten Umwelt und Umgebung abhängig wie kaum eine andere Branche.
Eine Reiseanalyse von 2019 hat ergeben, dass bereits mehr als 56 % der Deutschen großen Wert auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit legen, was ihre Destination und Unterkunft betrifft. Eine Einstellung, die sich künftig noch verstärken wird.
In diesem Zusammenhang spielen die Bereiche Nachhaltigkeit und Digitalisierung seit Anfang dieses Jahres auch bei der Punktevergabe für die Sterneklassifizierung in der Hotellerie eine bedeutendere Rolle. Und nicht zuletzt hat uns auch die Coronakrise aufgezeigt, dass wir viele Dinge in unserem täglichen Verhalten auch mit etwas mehr ökologischer Verantwortung angehen könnten und sollten.
Verbinde die Zeit nach der Pandemie mit mehr Nachhaltigkeit
Nutze die ruhige Zeit und überdenke die täglichen Strukturen und Arbeitsprozesse in deinem Hotel. Wie viele davon sind überholt und kannst du deshalb loslassen? Was deinen täglichen „Papierkram“ betrifft, zum Beispiel? Statt Unterlagen auszudrucken, abzuheften und in dicken Ordnern zu verstauen, kannst du dein Backoffice mittels kostengünstiger Tools und ohne externe Hilfe vollkommen papierlos gestalten. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch viel Platz und Geld.
Auch der Wegwerf-Mentalität muss dringend entgegengewirkt werden. Seit Corona ist der gute Weg, mit weniger Plastik auszukommen, leider wieder ins Hintertreffen gelangt. Die Plastikflut scheint an einem neuen Höhepunkt angelangt zu sein. Doch trotzdem gibt es auch hier kreative und kostengünstige Möglichkeiten, um Plastik und Abfall zu vermeiden.
Mit diesen 5 Tipps bringst du mehr Nachhaltigkeit in deinen Hotelalltag
Seit Ausbruch der Pandemie ist der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen noch stärker in den Fokus der Allgemeinheit und Reisenden getreten. Ohne nachhaltige Hotelkonzepte wird es deshalb in Zukunft nicht gehen. Da wir zurzeit alle auf unsere finanziellen Ressourcen achten müssen, stellen wir dir in unseren fünf Nachhaltigkeitstipps hauptsächlich Inspirationen vor, die du ohne großen finanziellen Mehraufwand in dein Hotel integrieren und nach und nach erweitern kannst. Doch nicht jedes Hotel kann in Hinsicht Nachhaltigkeit in derselben Art und Weise handeln. Deshalb liegt es auch in deiner Selbstverantwortung als Hotelier, hier den besten Weg für deinen Betrieb zu finden.
Tipp Nr. 1: Mehr Nachhaltigkeit durch Digitalisierung
Wie schon eingangs mit dem Stichwort „papierloses Büro“ erwähnt: Schon beim Check-in kannst du umweltschonend handeln, indem du auf Papier und Drucker verzichtest und den Check-in bzw. den Meldeschein digital zur Verfügung stellst. Neben Papier und Druckerfarbe ersparst du dir auch jede Menge Platz für das Lagern und dem späteren zeitaufwändigen Shreddern der Meldescheine aus Papier.
Tipp Nr. 2: Ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser
Durch den Einbau von wassersparenden Armaturen und Duschköpfen kannst du, je nach Anzahl deiner Übernachtungen, in diesem Bereich besonders viel Geld sparen. Einige Hotels bieten auch sogenannte „Green Rates“ zu günstigeren Konditionen an, um Gäste zu animieren auf einen täglichen Wäsche- und Handtuchwechsel zu verzichten. Auch ein täglicher Reinigungsservice ist nicht für alle Gäste im Sinne der Nachhaltigkeit erstrebenswert. Durch einen sparsamen Wasserverbrauch und weniger Waschgänge sparst du neben Wasser auch Strom und benötigst weniger Reinigungsmittel für deinen Betrieb.
Tipp Nr. 3: Nachhaltig Strom sparen
Durch den Austausch von Halogen- und Energiesparlampen gegen LED-Leuchtmittel kannst du deine Stromkosten erheblich reduzieren. LEDs sind äußerst langlebig, stromsparend und haben die beste Umweltbilanz. Darüber hinaus sind sie besonders wartungsarm, sodass sie nur selten ausgetauscht werden müssen.
Auch in den Bereichen Heizen, Lüften oder Klimatisieren kannst du durch den Einbau von Schaltuhren oder Thermostatventilen Maßnahmen setzen, um Energie und Geld zu sparen.
Tipp Nr. 4: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln
Regional und saisonal. Durch das Anbieten lokaler Produkte und Lebensmittel förderst du deine Region nicht nur in sozialer Hinsicht nachhaltig. Produkte aus der Heimat garantieren auch kurze Anfahrtswege und gewährleisten dadurch weniger CO2-Emissionen sowie einen geringeren Aufwand bei Kühlung und Lagerung. Da regionale Lebensmittel sehr im Trend liegen, spielt hier auch das Thema „Selbstvermarktung“ für dich als Hotelier eine besondere Rolle. Denn immer mehr Gäste möchten nicht nur wissen, was sie essen, sondern auch woher diese Lebensmittel stammen.
Im Zusammenhang mit Lebensmitteln solltest du auch auf eine nachhaltige Vorratsplanung achten, um „Food waste“ – das Wegwerfen von Lebensmitteln – zu vermeiden beziehungsweise so gering wie möglich zu halten.
Seit dem Re-Start der Hotellerie ist das allseits beliebte Frühstücksbuffet verschwunden. Was einerseits gut ist, weil weniger Lebensmittel im Müll landen. Andererseits ist dadurch jedoch die Plastikflut zurückgekehrt. Viele Hoteliers streben deshalb ein „Zero-Waste-Frühstück“ an. Statt einzeln portionierter und plastikverpackter Lebensmittel, versucht man auf Großgebinde umzusteigen und Marmelade, Honig, Aufstriche etc. in kleinen Gläsern anzubieten. Auch das Servieren von Gebäck und anderen Frühstücksprodukten mit Hilfe von Servierwagen direkt an den Tisch des Gastes, ist eine Möglichkeit, um auf Plastik zu verzichten. Der Gast sucht sich einfach aus, was er haben möchte und bekommt es auf einem Teller unverpackt an seinen Tisch serviert.
Tipp Nr. 5: Einwegplastik und Verpackungen vermeiden
Immer mehr Hoteliers verbannen Einwegplastik auch aus ihren Zimmern und Bädern. Durch den Umstieg auf festgeschraubte Dusch- und Shampoo-Behälter etwa, kannst du einfach und preiswert auf die kleinen Plastikflaschen verzichten. Da 2021 ohnehin ein EU-weites Plastikverbot in Kraft treten wird, macht es Sinn, schon jetzt auf Einwegbesteck, Strohhalme und -teller sowie Coffee-to-go-Becher aus Plastik zu verzichten.
Seit Corona bereiten auch Speisekarten aus Plastik oder in Plastikhüllen einen größeren Aufwand, da sie laufend gereinigt werden müssen. Als Alternative können auch hier digitale Speisekarten dienen. Diese ersparen deinem Serviceteam den Aufwand des Desinfizierens. Außerdem sind sie schnell aktualisierbar, ohne, dass sie ständig neu ausgedruckt werden müssen. Du könntest deinen Gästen beispielsweise einen QR-Code zur Speisekarte geben, den sie mit ihrem eigenen Smartphone scannen können.
Dasselbe gilt für digitale Gästemappen anstatt traditioneller Zimmermappen aus Papier. Es ist eine einmalige Investition, die sich jedoch langfristig durch weniger Ausgaben für Drucker, Druckerfarbe und Papier bezahlt macht. Und: je weniger Abfall in deinem Hotel anfällt, desto geringer sind auch deine Müllgebühren.
Das Thema Nachhaltigkeit in deiner Gästekommunikation
Viele Maßnahmen in einem nachhaltigen Hotelkonzept sind von Reisenden nicht immer klar ersichtlich. Deshalb solltest du deine Gäste in deiner externen Kommunikation für deine Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren. Berichte davon auf deiner Hotelwebseite, in deinem Hotelblog sowie auf deinen Social-Media-Kanälen. Denn wie schon eingangs erwähnt, spielt das nachhaltige Handeln eines Hotels eine immer wichtigere Rolle für die Buchungsentscheidung von Reisenden.
Das Superhotelier-Fazit:
In vielen kleinen Schritten kannst du mehr Nachhaltigkeit in deinen Hotelbetrieb integrieren. Einige Maßnahmen davon kannst du selbst in die Wege leiten, ohne große Investitionen dafür tätigen zu müssen. Es gibt mittlerweile sehr viele Software-Lösungen, die etwa das Licht oder die Heizung in den Hotelzimmern automatisch steuern und dabei helfen, ressourcenschonend zu agieren und Geld zu sparen.
Durch ein attraktives und ansprechendes Nachhaltigkeitskonzept sicherst du dir klare Wettbewerbsvorteile auf dem Markt.
Wie bei vielen Dingen, beruht auch die Nachhaltigkeit auf dem Prinzip der Langfristigkeit. Das sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Hinsicht auf die Gästebindung. Aber es macht sich – je nach Einsatz – früher oder später bezahlt, schon jetzt mehr in Richtung Nachhaltigkeit zu denken. Davon ist der Superhotelier mehr als überzeugt und hilft dir auf deinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit gerne weiter.