Blaubild-Superhotelier

Rund um die Hotelplanung: Unsere Tipps aus der Praxis!

Wie plane ich ein Hotel?  Mit einer durchdachten Hotelplanung kannst du häufig gemachte Fehler und unnötige Kosten schon im Vorfeld vermeiden. Egal, ob du einen Neubau, Umbau oder eine Erweiterung eines Hotels ins Auge fasst.

Das Superhotelier-Experteninterview mit Zeljko Holik

Erfahre in unserem Interview mit Zeljko Holik – dem Superhotelier-Netzwerkpartner aus der Baubranche – woran du schon in der Planungsphase denken solltest, um deine Bau- und Betriebskosten niedrig zu halten. Damit garantierst du nicht nur deinem Team, sondern auch deinen Gästen ein rundum zufriedenstellendes Hotelerlebnis.

Superhotelier: Was spielt bei der Hotelplanung die wichtigste Rolle beziehungsweise wie sehen die ersten konkreten Schritte bei der Planung aus?

Zeljko Holik: Zuallererst müssen grundlegende Entscheidungen getroffen werden. Denn in einem Betrieb wie einem Hotel gibt es eine Vielzahl von Teilplanungen, die vor der eigentlichen Hotelplanung in Angriff genommen werden müssen. Wie etwa:

  • Lage- und Standortanalyse
  • Markt- und Mitbewerberanalyse
  • Business- und Finanzplanung
  • Rechts- und Hygienevorschriften
  • Gaststättengesetze und
  • Hotelkonzept

Die eigentliche Hotelplanung durch einen Architekten erfolgt zuletzt und ist natürlich stark vom Hoteltyp oder von gewissen Vorgaben abhängig. Aber davon abgesehen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die sich in jedem Hotel umsetzen lassen, um nicht nur wirtschaftlich zu planen, sondern in Zukunft ein Hotel auch erfolgreich führen zu können

Superhotelier: Als erfahrener Experte aus der Baubranche löst du dich manchmal auch bewusst von den Vorschlägen eines Architekten. Wie etwa beim carathotel in Düsseldorf.

Zeljko Holik: Ja, das ist richtig! Denn mitunter zeigt der Alltag in der Praxis Dinge auf, die bei der Hotelplanung von Architekten nicht immer berücksichtigt werden. Ein konkretes Beispiel ist hier die Planung von Doppelwaschbecken beziehungsweise von zwei getrennten Waschbecken in den Badezimmern.

Erfahrungsgemäß werden Hotelbadezimmer sehr selten gleichzeitig von zwei Personen genutzt. Daher reicht ein Waschbecken vollkommen aus. Durch diese einfache Maßnahme lassen sich langfristig Kosten sparen. Denn neben den Anschaffungskosten für das zweite Waschbecken, der Wasserleitung und Armatur senkt man auch die Installations-, Wartungs- und Betriebskosten, da man nur einen Wasseranschluss pro Hotelzimmer benötigt und künftig warten muss.

Superhotelier: Das ist ein essenzieller Punkt! Die langfristigen Kosten für Energie, Instandhaltung und Housekeeping sollen also von Anfang an im Auge behalten werden. Welche häufigen Fehler bei der Hotelplanung fallen dir sonst noch besonders auf?

Zeljko Holik: Meiner Erfahrung nach sind es die hotelinternen Betriebswege, die mitunter etwas praxisnäher geplant werden könnten. Denn um langfristig sowohl Kosten als auch wertvolle Arbeitszeit für die Mitarbeiter zu minimieren, sind kurze Wege im Hotel das Um und Auf einer effektiven Hotelplanung. Vor allem im Bereich Housekeeping sollten lange Wege so gut wie möglich vermieden werden. Auch Personal- und Lastenaufzüge müssen groß genug sein, damit reibungslose Betriebsabläufe möglich sind. Alle relevanten Infrastrukturen sollten sowohl für Mitarbeiter als auch für Gäste einfach und barrierefrei zugänglich und erreichbar sein.

Superhotelier: Neben der Praxistauglichkeit für Hotelmitarbeiter und Hotelgäste spielt auch das Design für viele Hoteliers eine große Rolle, um etwa das Alleinstellungsmerkmal augenscheinlich in den Vordergrund zu stellen. Wie siehst du das?

Zeljko Holik: Ich sehe das ähnlich. Es ist jedoch ein Gedankengang, der – langfristig gesehen – auch sehr kostenintensiv sein kann. Was heute ein angesagter Designtrend ist, kann morgen schon wieder out sein und muss über kurz oder lang ausgetauscht werden.

Ich rate bei der Hotelplanung eher zu einem klassischen, aber hochwertigen Design. Die Ausstattung so zu wählen, dass sie auch nach einigen Jahren noch nicht verstaubt oder unmodern wirkt ist sicher die kostengünstigere Option. Denn „Updates“ in Form von Bildern oder Accessoires lassen sich später immer noch verwirklichen, ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen.

Design & Funktionalität verbinden

Im Zusammenhang mit dem Design spielt auch die Funktionalität bei der Hotelplanung eine wichtige Rolle. Wie etwa eine unkomplizierte Reinigung und Instandhaltung von Zimmern und öffentlichen Räumlichkeiten. Fußböden etwa werden in dieser Hinsicht oft unterschätzt. Zum Beispiel in Frühstücksräumen, wo es auf eine ruhige Akustik und Atmosphäre ankommt: hier sind herkömmliche Teppichböden nicht immer die beste Wahl, da sie sehr reinigungs- und verschleißintensiv sind. Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele gute Alternativen zu herkömmlichen Teppichböden. Die richtige Wahl bei der Grundausstattung hilft enorm, zukünftige Kosten für Housekeeping und Instandhaltung zu reduzieren.

Superhotelier: Hoteltrends der Zukunft gehen immer öfters von kleineren Hotelzimmern und größeren Allgemeinflächen aus. Wie siehst du diesen Trend im Kontext mit der Digitalisierung und Automatisierung von Betriebsabläufen?

Zeljko Holik: Kleine und funktionelle Hotelzimmer im Sinne vom nachhaltigen Wirtschaften sind in Zeiten größer werdender Lobby- und Community-Bereiche durchaus zu befürworten. Die Grenzen zwischen Urlaub und Arbeit verschwimmen zusehends. Das Hotel hat heute anderen Anforderungen zu entsprechen als noch vor einigen Jahren. Ein Umstand, der schon bei der Hotelplanung berücksichtigt werden muss.

Ebenso verhält es sich mit einer zeitgemäßen Infrastruktur hinsichtlich Digitalisierung und dem „Internet der Dinge“. Die optimale Vernetzung von Haustechnik mit dem Betriebssystem des Hotels – zur Licht- und Wärmesteuerung etwa – ist bei der modernen Hotelplanung heutzutage ein Muss. Die vermeintlich höheren Anschaffungskosten amortisieren sich langfristig durch einen niedrigeren Energie- und Ressourcenverbrauch.

Als konkretes und einfaches Beispiel zur Senkung von Personalkosten hinsichtlich der Automatisierung von Betriebsabläufen, möchte ich noch einmal das caratHotel in Düsseldorf anführen. Durch eine moderne Saftbar, die sich selbständig mit hochwertigen Säften auffüllt, konnte beispielsweise eine Frühstückskraft eingespart werden.

Superhotelier-Fazit:

Die Hotelplanung ist eine komplexe Angelegenheit, bei der Schritt für Schritt vorgegangen werden muss. Mit den richtigen Partnern an deiner Seite bist du bestens beraten. Denn sie helfen dir nicht nur die eine oder andere Hürde zu überwinden, sondern auch dabei deine Kosten hinsichtlich Ausführung und Wartung sowie im Personalbereich zu senken.

Werde jetzt Mitglied beim Superhotelier und lasse dich bei der Planung oder Modernisierung deines Hotels von erfahrenen Experten aus der Bau- und Hotelbranche begleiten.